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Schützenverein Nichtern

1930 Neugründung nach langer Pause

Neubeginn 1930

Das seit 1854 nicht mehr stattfindende Schützenfest und der Verein wurden wieder zum Leben erweckt, auch wenn sich vermutlich kaum einer an das letzte Schützenfest der Junggesellen erinnern konnte. Wie diese Neugründung in Gang kam, und wie alles anfing, erzählt ein Ausschnitt aus der Jubiläumsschrift anläßlich des 50-jährigen Jubiläums des Allgemeinen Bauern-Schützenverein-Nichtern im Jahre 1980:

(FS) Im Jahre 1930, am Tag nach Karneval, saßen in der Gastwirtschaft Josef Kötters (heute Verkehrsinsel Dorfeingang) Hermann Wenning, Josef Wehning und Josef Schroer zusammen. Man unterhielt sich über Karneval. Hierüber konnte Josef Wehning nicht mitreden, denn in seinem Hook (Sickinghook) wurde nur das Maifest gefeiert. Im Laufe des weiteren Gespräches, kam man auf die Idee, eigens in der Bauerschaft ein Schützenfest zu feiern. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte man mit dem "Oeding Dorf" zusammen gefeiert. H Wenning war der Meinung, daß das Schützenfest in Oeding sich zusehends vergrößere und man solle in den Bauernschaften die Gründung eines Schützenvereins vornehmen, zumal aus den 4 Hoeken (Look, Fresenhorst, Sickinghook und Pingelerhook) bis zu diesem Tag noch keine Königin bzw. Ehrendame ernannt worden war.
Nun setzte sich auch Eierhändler Franz Schmitz zu dieser Runde. Er verfolgte gespannt das Gespräch und brachte bestimmte Ideen und Anregungen, die dann mit zu dem Entschluß führten, daß er am Ostermontag eine Versammlung am Gabelpunkt einberufen möge. Durch seine Tätigkeit hatte er Gelegenheit jeden Bauern zur Versammlung einzuladen. Am Ostermontag fand diese dann auch am Gabelpunkt (Schmittmann) statt. Wirtschaft und Saal reichten kaum aus, um allen Interessenten einen Platz zu bieten.
Nun im Jahre 1930 war man einstimmig für einen eigenen Schützenverein, den man unter dem wohlklingenden Namen
Allgemeiner Bauern-Schützenverein Nichtern

gründete. Sofort wurde die Wahl eines Vorstandes sowie der Offiziere eingeleitet. Die ältere Generation wird sich sicherlich noch an den neu gebildeten Vorstand erinnern.

Er bestand aus:
Hermann Wenning
Bernhard Kocks
Josef Wehning
Josef Schroer

Zum Vorsitzenden und Schriftführer wurde Franz Schmitz gewählt, der es über Jahre gut verstand, den Verein zu leiten.
Als Offiziere standen der Kompanie vor:
Oberst: Theodor Upgang
2.Jahr: Wilhelm Schmittmann
Adjutant: Heinrich Siems
Major: Gerhard Termathe
Adjutant: Heinrich Busch-Schmittmann

Das Schützenfest setzte man auf den Pfingstmontag und Dienstag fest. Erster Festwirt war Bernh. Schmittmann (Gabelpunkt). Er erhielt den Zuschlag für 760 RM. Der Schützenbeitrag lag bei 1,50 RM
Hier nun einige Beispiele, was damals für Getränke gezahlt werden mußte:
1 Flasche Wein 2,60 - 3,50 RM
1 Glas Bier 20 Pf
1 Schnaps 10 Pf
1 Zigarre 10 Pf
1 Bratwurst 30 Pf
1/2 Hänchen 80 Pf

Die Musik mußte der Festwirt übernehmen.

Als es endlich soweit war, nahm das Fest einen harmonischen Verlauf. Beim Vogelschießen am 2. Tag trafen sich die Geschäftsleute aus dem Ort, die sich mit einer Runde Korn oder gelegentlich auch Bier erkenntlich zeigten. Das Festzelt stand am Gabelpunkt und die Vogelstange befand sich auf der Wegkreuzung Picker-Frericks. Erster König des neuen Schützenvereins wurde Gerhardt Hying. Zu seiner Königin erkor er sich Sophia Wehning.

Das Schützenfest wurde dann in den Jahren 1933, 1935 und 1938 gefeiert. Kurz nach dem Schützenfest 1938 brach der 2. Weltkrieg aus, der auch unter den Nichternern viele Opfer forderte.

An diese Stelle möchte der Allg. Bauern-Schützenverein-Nichtern allen Opfern gedenken, die in diesem sinnlosen Krieg und unter dem Nazi-Regime ihr Leben lassen mussten.


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